Wind auf Papier

CHF 28.00

CHF 28
13 × 20.4 cm
ISBN 978-3-905391-57-2

Fred Stäheli
62 Gedichte

Gerhard S. Schürch
7 Farbholzschitte

«Wind auf Papier» verweist auf die Bewegung der Schrift hin übers weisse Blatt im Vollzug des Schreibens. «Wind auf Papier» erinnert auch daran, dass mit Geschriebenem versucht wird festzuhalten, was flüchtig ist und was man erhaschen oder verfehlen kann. Einmal fällt dem Blick unverhofft etwas zu: Wahrnehmen und Notieren kann dann ein heiteres Geschäft sein: «(…) zum Verwundern schön / sind heute die Wörter / schweben und spielen / nach eigenen Regeln und bedeuten / was ihnen beliebt.», heisst es in einem Gedicht. Ein andermal schaut der Betrachter lange und vergeblich. «(…) Schnee besänftigt / den verschleierten Blick / der weiss / dass Schauen auch schmerzt.» An diesen beiden Möglichkeiten orientieren sich die 60 Texte des Gedichtbands.
Zu den Gedichten gehören sieben Farbholzschnitte. Sie nehmen den Betrachter hinein in eine abstrakte, poetische Welt, in der die Natur verwandelt gegenwärtig ist. So kann sie immer wieder neu erschaffen werden. An Weidenblätter denkt man einmal, die angeordnet als Spirale davonfliegen in eine unbekannte Ferne. Dann scheinen riesige Maiskörner zwischen der orangefarbenen Erde und dem roten Himmel zu schweben. Ein Geschmeide aus Bronze ist mit leichter Hand hingeworfen auf ein türkisfarbenes Tuch. Später betritt man ein Bachbett mit bläulich schimmernden Steinen. Ein andermal werden violette Fische entdeckt in einem sanft dahinfliessenden Strom. Gelbes und rotes Laub wird auseinandergeblasen und verstreut sich in alle Himmelsrichtungen. Zuletzt ruht der Blick aus in einem klaren, kalten Bergwasser und lässt kirschrote Blütenblätter darin schwimmen.